Vor einiger Zeit schrieb ich über meinen Mittelsohn, der vollkommen überzeugt seine eigene Konfirmation ablehnt. Übrigens ist er bei seiner Haltung geblieben. Auch der Kloß in meinem Hals ist immer noch da, aber da mein Mittelsohn mit großer Selbstverständlichkeit anderweitige Einstellungen oder Vorgehensweisen toleriert, überwiegen bei mir doch Achtung und, ganz heimlich und leise, ein wenig Stolz. Den christlichen Aspekten in unserem Familienleben kann er sich nicht ganz entziehen, also geht er sie mit: Gemeinsam mussten wir Trauerfeiern aushalten, gemeinsam durften wir Open-Air-Weihnachtsgottesdienst im strömenden Regen und mit Maske feiern. Ich bin froh und dankbar, dass er mir und uns diese Familienmomente schenkt. Weiter geht’s, mein jüngster Sohn ist dran. Er besucht den Konfi-Unterricht und wäre am kommenden Wochenende mit der...

Corona hat alles verändert und verändert es noch. Persönliche Zusammentreffen werden zur Besonderheit und bleiben, insbesondere auch deshalb, oft nachhaltig in Erinnerung. Dies gilt aus meiner Sicht in besonderer Weise für den Lobpreis (LoGo)-Gottesdienst, den ich im Juni – nach langer Corona-Pause – endlich besuchen konnte. Voller Hoffnung, wieder singen zu dürfen, machte ich mich also auf ins Waldheim: Open Air, viel Platz, viel Luft und herrliches Wetter, Klavier, Mikro und Lautsprecher-Boxen, bekannte Gesichter, ein Liedblatt. Aus dem Singen wurde auf Grund der aktuellen Regularien dann ein stilles, inneres Summen. Trotzdem ein Gottesdienst-Besuch mit großer Wirkung:     Andrea Aippersbach ist seit eineinhalb Jahren Pfarrerin in Stuttgart Möhringen und im Fasanenhof. Wenn ich ehrlich bin, war der LoGo trotzdem meine erste Begegnung mit...

Wie ich erlebe, dass ich zwar Tochter und Schwiegertochter bin, aber kein Kind mehr, das die Eltern um Hilfe bittet. Ich bin diejenige, die jetzt beistehen muss. Und plötzlich steht er vor der Tür: Der Tod. Unerwartet, aus dem Nichts kommend. Ein Anruf von der Schwiegermutter: Ich kann Deinen Mann nicht erreichen. Dann sage ich es eben Dir. Ich habe Krebs, unheilbar, im Endstadium. Völlig verdattert nehme ich diese Information auf, ohne sie wirklich zu begreifen. Ich merke dennoch schnell, wie ich reagieren kann. Vielleicht steuert mich hier meine Lebenserfahrung, vielleicht die Intuition und Empathie. Vielleicht der schnelle Gedanke, dass ein Leben irgendwann zu Ende geht. Wie dem auch sei, ich frage nach, bekomme Antworten, ich höre zu. Und rufe meinen Mann...