Plötzlich Tischfrau! Ein Rückblick auf den Festakt

Eine persönliche Rückschau auf Festgottesdienst und Festakt am 20. Juli 2019 in Stuttgart.

Ach, wie die Zeit rennt. Seit Wochen liegen meine Notizen auf dem Küchentisch und ich schaffe es nicht, sie zu sichten, zu ordnen, in eine Form zu bringen; ich beginne neu, etwas Dringendes kommt dazwischen, weitere Tage vergehen. Die EFW-Homepage hingegen bringt gleich am Tag nach dem Festakt eine schöne Zusammenfassung, wie ich finde. Darum verkürze ich auf das Wesentliche und reduziere, ohne viele Worte drumherum, auf Stichworte. Mal sehen, wie das rüberkommt? Also, anbei mein ganz persönliches Resümee eines wunderbaren Tages:

  • Herrliches Wetter, Sonne im Gesicht, bei Kaffee und Kuchen im Innenhof sitzen, gute Gespräche führen. Ich glaube, das trifft genau die Stimmung, die ich spüre.
  • Zuhören, Mitmachen, Singen während des Gottesdienstes in der Hospitalkirche, die ich so mag. Meine Freundin neben mir, viele bekannte Frauen- und Männergesichter um mich herum. Landesbischof Dr. July wieder mal beeindruckend, mitreißende Worte findend, alle anderen Beteiligten im gesamten Verlauf von Nachmittag und Abend bewegend und harmonisch. Einfach schön.
  • Auf dem Weg in den Festsaal eine weitere besondere Begegnung: Wiedersehen mit Tatjana Schiwoderowa, einem Gast der russischen Delegation aus Togliatti (dorthin fließt der Soli-Euro 2019 der EFW), welche ich letztes Jahr im ptz mitbetreuen durfte. Freude auf beiden Seiten. Später sollte ich noch unterstützend tätig werden bzgl. einer Auslandsüberweisung und weiterer Fragen. Große Welt ganz klein, sozusagen. Doch das nur am Rande.
  • Das Format Frauenmahl habe ich inzwischen kennen und schätzen gelernt, siehe z.B. hier. Fühle mich schon fast heimisch und wie zum Betrieb gehörend. Unser Tisch bleibt ohne Vorsitz, ich frage nach, biete an – und werde plötzlich Tischfrau. Ein Rollenwechsel und wieder eine neue Perspektive. Ich freue mich: Bemerkenswerte Frauen bilden meine Tischgesellschaft.
  • Musik ist = Kabarett, ist = Frauengold, ist = bereichernd, erhellend, lustig, kurzweilig, besonnen oder kritisch und einfach grandios. Schuhe fliegen zu Dr. July, der diese freundlich der Trägerin auf der Bühne zurückbringt. Glänzend pariert!
  • Danke für den Zettelblock auf dem Tisch. Meine Essenz der Tischreden – wohlgemerkt aus dem Kontext heraus und ohne Gewähr: Willkommen und Ermutigung auch von nicht-kirchlicher Seite (so Bärbl Mielich). ‚Fraueninformationszentrum‘, ‚Aktion Rotlicht‘, ‚Bahnhofsmission‘ – bin neugierig, weitere Recherche meinerseits ist notwendig ( davon erzählt Jutta Arndt). „Wundergabe Leben zu geben. Welch‘ ein Geschenk.“ und „Prinzessinnen richten ihr Krönchen, Königinnen ziehen ihr Schwert!“ und „Wirksamkeit spüren, Wachstum mit fördern dürfen“ und „Kirche vor Ort sein“ (Input durch Gabriele Arnold). ‚Studienzentrum der EKD für Genderfragen‘ im ‚Zentrum für Geschlechterwelten‘ auf dem Evang. Kirchentag 2019, Kampagne ‚Gender. ismus?‘ (Einblick von Ruth Heß) – spannender Vortrag, kommt aber gegen meine Erschöpfung am Ende eines erfüllten Tages nicht mehr an. Zugegeben, ich habe mich davongeschlichen, während Ruth Heß noch engagiert berichtete.

Zwar war es mir peinlich, zu stören und vor aller Augen den Saal zu verlassen. Aber ich konnte einfach nicht weiter zuhören. Der Tag war so rund und schön. Ganz egoistisch habe ich schließlich beschlossen, es gut sein zu lassen. Die Stunden waren bis dahin schon unfassbar intensiv und durchflutet von guten Gedanken und Gesprächen, alten und neuen Kontakten, herrlichem Essen und vielem anderem mehr. Ich fühle mich auf verschiedensten Ebenen wieder einmal reich beschenkt…

K Fechner
Kathrin Fechner
fressbefreit@gmail.com

Kathrin Fechner ist Rheinländerin in Stuttgart, außerdem leidenschaftliche Schreiberin zu vielen Themen, die sich insbesondere aus ihrem turbulenten Familienleben mit 3 pubertierenden Söhnen, ihrer Sportbegeisterung und ihrer persönlichen Gesundheitsbiografie ergeben. Kathrin leistet glücklich Hintergrundarbeit im kirchlichen Dienst.

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