Vor einiger Zeit schrieb ich über meinen Mittelsohn, der vollkommen überzeugt seine eigene Konfirmation ablehnt. Übrigens ist er bei seiner Haltung geblieben. Auch der Kloß in meinem Hals ist immer noch da, aber da mein Mittelsohn mit großer Selbstverständlichkeit anderweitige Einstellungen oder Vorgehensweisen toleriert, überwiegen bei mir doch Achtung und, ganz heimlich und leise, ein wenig Stolz. Den christlichen Aspekten in unserem Familienleben kann er sich nicht ganz entziehen, also geht er sie mit: Gemeinsam mussten wir Trauerfeiern aushalten, gemeinsam durften wir Open-Air-Weihnachtsgottesdienst im strömenden Regen und mit Maske feiern. Ich bin froh und dankbar, dass er mir und uns diese Familienmomente schenkt. Weiter geht’s, mein jüngster Sohn ist dran. Er besucht den Konfi-Unterricht und wäre am kommenden Wochenende mit der...

Gott, hinter mir liegen 75 Jahre. 75 mal Weihnachten, das Fest, in dem DU uns Menschen – mir – ganz nahekommst. Diese Feste waren nicht alle schön! Es gab Unfrieden auf der Welt, Unzufriedenheit in meinem Leben, Streit in meinen Ehen, Missverständnisse in der Familie, Missmut über lästige Pflichten, Enttäuschungen wegen meiner falschen Erwartungen … Dennoch: Wo ich gehe – DU! DU warst wenigstens immer dabei, DU warst der feste Boden, der Halt, das Tragende, das Währende … Gott, hinter mir liegen 75 Jahre. 75 mal Weihnachten, das Fest, in dem DU uns Menschen – mir – ganz nahekommst. Ich bin in den Jahren und an diesen Festen gewachsen. Ich habe geblüht – Vielleicht gab es auch Frucht? Ich habe geblüht. Ich war schön – bin es noch immer - ABER: der Reif des Lebenswinters fällt jetzt auf mich, der Reif der Endlichkeit, der Reif der Vergänglichkeit – ODER ist es der Reif der...