Erfolgreiche Integration im Jahr 2020? Eine riesige Herausforderung!

Integration am Limit

Die Corona-Pandemie trifft besonders Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete hart. Erfolgreiche Integration im Jahr 2020? Eine riesige Herausforderung!

Viele Geflüchtete arbeiten in Branchen, die besonders durch Corona betroffen sind, wie die Gastronomie, Handel oder das Hotelgewerbe.
Nicht weniger schwer haben es Arbeitssuchende, welche Dank Einstellungsstopps und Corona Regelungen nur begrenzte Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben.

Deutschkurse für Asylbewerber finden glücklicherweise wieder statt, mit dem Nachteil, dass viele von Ihnen nur noch online abgehalten werden. Das ist für diejenigen, die in Sammelunterkünften wohnen eine große Herausforderung. WLAN ist in diesen nämlich überhaupt nicht verfügbar.

Auch für Frauen mit Kindern ist der Zugang zum Deutschkurs stark eingeschränkt. Normalerweise werden dafür Extrakurse mit Kinderbetreuung angeboten. Nur leider nicht in Zeiten von Corona.

Natürlich haben auch die Kinder keine leichte Zeit. Mit den Themen Homeschooling und Onlineunterricht geht es den Kindern ohne ausreichenden Zugang zum Internet genau wie ihren Eltern. Zudem besitzen Familien, die keine ausreichenden finanziellen Mittel haben, oft keinen Computer oder nicht genug Computer für das Homeschooling.

In den Sammelunterkünften war und ist es nicht einfach für die Menschen. Gerade im Falle einer Quarantäne sitzen Familien auf engstem Raum aufeinander und müssen sich an bestimmte Zeiten für die Küchennutzung und Co. halten.

Glücklicherweise gibt es in der in der Flüchtlingsarbeit viele Ehrenamtliche und Hauptamtliche, die sich mit vieler dieser Problematiken auseinandersetzen und Lösungsansätze kreieren.
Es wurden Spenden für Computer gesammelt, Nachhilfe für Kinder organisiert, kleine eins zu eins Sportpatenschaften gegründet, aber sich auch politisch z.B. bei der Stadt für gute und faire Abläufe in Quarantänefällen in den Unterkünften, eingesetzt.

Doch auch das bereits angeschlagene Ehrenamt in der Flüchtlingsarbeit hat unter Corona gelitten. Bereits vor der Pandemie war ein Schwund an Ehrenämtern zu verzeichnen. Corona hat diesen Rückgang sehr verstärkt. Nicht zuletzt, weil viele Ehrenamtlichen zur Risikogruppe gehören.

Es bleibt nur zu hoffen, dass das neue Jahr Erleichterung für alle bringt und sich auch in der Flüchtlingsarbeit viel neues Engagement auftut.

Trotz dieser kräftezehrenden Zeit bleiben aber auch die Geflüchteten positiv und engagieren sich selbst ehrenamtlich und helfen beispielsweise älteren Mitmenschen Einkäufe zu erledigen oder nähen Masken für Menschen, die sich keine leisten können. Genau diese Tatsachen bedeuten eine gelebte Integration!

Diesen Beitrag schrieb Anna Stano:  “Ich arbeite seit 4 Jahren als Koordinatorin der kirchlich diakonischen Flüchtlingsarbeit in Stuttgart und bin auch in der diakonischen Beratungsstelle „Kompass“ tätig. Seit November 2020 bin ich zudem die neue Leitung des Stadtteilhauses Mitte.
Ich liebe meine vielseitige Arbeit und erfreue mich an der Arbeit mit verschiedenen Kulturen.”

 

 

 

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Gastautorin
efw@elk-wue.de

Hier im Blog schreiben immer wieder verschiedene Autorinnen aus dem Umfeld von EFW. Wir freuen uns sehr über Beiträge.

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