Bewegt und bewegend: Jubiläumsjahr 2019 (Zweiter Teil)

Die Evangelischen Frauen blicken auf ein intensives Jahr zurück: Sie feierten den hundertsten Geburtstag ihrer Organisation. Wir wagen den Versuch eines  persönlichen Fazits und haben mit Eva-Maria Bachteler, Landesfrauenpfarrerin, gesprochen. 

Eva Bachteler

Fünf kraftvolle Fragen zum Rückblick auf das Jubiläumsjahr 2019

Frau Bachteler, ein bewegtes und bewegendes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Was haben Sie im Jubiläumsjahr mit den Evangelischen Frauen geschaffen, getan oder erlebt, auf das Sie richtig stolz sind?

Ich hatte die Gesamtverantwortung für alle Aktivitäten und Gesamtveranstaltungen im Jubiläumsjahr inne. Daher bin ich stolz darauf, dass sich unsere Ideen als passend und umsetzbar erwiesen haben und  unser Jubiläumsplan als Ganzes super aufgegangen ist. Besonders freut mich dabei, dass ganz viele Frauen mitgefeiert haben, indem sie selbst tolle Veranstaltungen organisierten, durchführten oder an einer unserer Veranstaltungen teilnahmen. Das war unser Hauptanliegen: gemeinsam zu feiern!

Welche Begegnungen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Ich war in diesem Jahr häufig als Referentin, zum Beispiel zu Frauenfrühstücken oder Frauengruppen, eingeladen. Das große Interesse der Teilnehmenden an der 100-jährigen Geschichte der EFW hat mich sehr gefreut. Als besonders intensiv habe ich es erlebt, wenn anwesende Frauen eigene Berührungspunkte mit der EFW-Geschichte benannten und davon erzählten.

Hat sich durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte von EFW der Blick auf Ihre Arbeit und deren Ziele neu justiert oder gar verändert?

Die EFW-Geschichte nahm ich bis zum Jubiläum nur in Ausschnitten wahr. Durch die intensive Auseinandersetzung mit eben dieser Geschichte fühle ich mich den Frauen, die sich vor uns engagierten, auf einmal deutlich näher. Die einzelnen Biografien und insbesondere die Tatkraft dieser Frauen berühren und beeindrucken mich. Dadurch empfinde ich mich nun stärker mit der Vorgeschichte verbunden und ein Stück weit dafür verantwortlich, ihre Erbe in guter Weise fortzuführen.

Welche Fehler haben Sie im vergangenen Jahr gemacht, aus denen Sie lernen können?

Im Rückblick betrachtet war das Jubiläumsjahr schon eine ziemliche Herausforderung. Gerade bei den personellen Ressourcen planten wir oft bis an die Grenze des Leistbaren. Hier hätten wir mehr Spielraum für Unvorhergesehenes einplanen müssen – damit wäre zum einen oder anderen Zeitpunkt eine gelassenere Haltung möglich gewesen.

Was  nehmen Sie aus dem Jubiläumsjahr mit ins Jahr 2020?

Im Laufe der Geschichte standen die evangelischen Frauen immer wieder vor der Herausforderung, auf Veränderungen innerhalb von Kirche und Gesellschaft reagieren zu müssen. Bei der Frage, was aktuell zu tun ist, waren ihnen ihr Glaube und die Verantwortung für Frauen in schwierigen Situationen stets eine wichtige Orientierung.

An diesem Vertrauen möchte ich mich orientieren, wenn auch wir in den kommenden Jahren immer wieder neu unsere Arbeit ausrichten müssen.

Frau Bachteler, vielen Dank für die Antworten!

Beitragsfoto: privat, Portrait: EFW

Mirjam Hübner
Mirjam Hübner
mirjam.huebner@online.de

Mirjam Hübner ist Diplom-Journalistin und Kommunikationstrainerin. Sie berät die Evangelischen Frauen in Württemberg in Fragen der Online-Kommunikation und der Pressearbeit. In ihrer Freizeit wandert und liest sie gerne – am liebsten mehrere Bücher gleichzeitig.

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