Immer wieder werde ich gefragt, warum fasten, warum verzichten? Als evangelische Christenmenschen sind wir zur Freiheit befreit und brauchen doch solche selbsterlösenden Werke nicht! Stimmt – einen Augenblick lang denke ich nach. Und dann kommen mir auch noch die mahnenden Worte unseres Pfarrers in den Sinn, der die berechtigte Frage stellt, warum immer mehr von Fastenzeit die Rede ist und immer weniger von Passionszeit? Fastenzeit – da ist die Blickrichtung nach innen gerichtet:  ich verändere mein Verhalten, werde mir über manches bewusster  - und hoffe schließlich darauf, dass ich da verändert werde. Es spielt dabei meines Erachtens keine Rolle, was ich faste. Süßigkeiten oder Fernsehkonsum oder – oder: Ich merke, leben ist auch ohne das alles möglich. Und das verändert, das fokussiert...

Versuchen Sie auch in dieser Fastenzeit, Plastik im Alltag zu vermeiden? Ich kann nun nach fast zwei Wochen sagen: Es ist nahezu unmöglich! Normale Zahnpasta zum Beispiel ist in Tuben aus Plastik. Alternativen gibt es schon, aber sie schmecken – gelinde gesagt – gewöhnungsbedürftig und sind auch nicht überall vorhanden. Möchte man für den kleinen Enkel Filzstifte kaufen, so ist auch das ein schwieriges Unterfangen: Nicht nur, dass die Verpackungen selbstverständlich nur in optisch sehr ansprechendem Plastik erhältlich sind, auch die Stifte sind aus Plastik. Ganz zu schweigen natürlich von all den Nahrungsmitteln, die mehrfach und in noch dazu unterschiedlichen Folien portioniert werden. Das ist ja bereits an vielen Stellen dargelegt und bemängelt worden. Soweit – so unbefriedigend! Aber hinzu kommt ein weiteres Dilemma:...

Die Fastenzeit beginnt – auch für mich als evangelische Christin sind das ganz besondere Wochen, die ich jeweils sehr unterschiedlich erlebe. Immer aber sind es Erfahrungen und Wahrnehmungen, von denen ich für mein Leben etwas mitnehme und die mich weiterbringen. Ich glaube daran, dass es in der Fastenzeit immer etwas gibt, was Gott mir klar machen möchte und das gibt mir ein Gefühl der freudigen Erwartung. Dieses Jahr habe ich lange überlegt: • Was ist für mich dran? • Möchte ich auf etwas verzichten – klassischerweise Alkohol, Süßes, Handy und Computer, Fernsehkonsum? • Oder möchte ich die Zeit gestalten mit einem Augenmerk – mehr Gebet, mehr Lesen, mehr Sport, mehr Begegnungen, Briefe schreiben? Manchmal lässt sich ja beides kombinieren, aber ich möchte mich auch nicht überfordern...