Ziemlich beste Freundinnen

Sie stoßen mit uns an auf den 20., 50. und vielleicht sogar den 85. Geburtstag. Sie freuen sich mit uns über die erste große Liebe, den neuen Job und die Geburt des Babys. Sie leiden aber auch mit uns, wenn es einmal nicht so läuft. Am 30. Juli ist Internationaler Tag der Freundschaft.

 

 

 

 

 

 

Echte Herzensfreundinnen hat man nicht viele. Auch wenn sie das Leben erst so richtig lebenswert machen.

Letzteres bestätigt auch der Berliner Psychotherapeut Wolfgang Krüger, der sich intensiv mit dem Thema Freundschaft beschäftigt hat: “Freundschaften sind emotional intensive Beziehungen zu einem Menschen, dem ich auch intime Dinge erzählen kann, der mich versteht und der auch in Krisenzeiten absolut zuverlässig ist. Das gilt aber nur für die Herzensfreundschaften.”

Aus zahlreichen soziologischen Studien der vergangenen Jahre ist bekannt, dass die Bedeutung von Freundschaft in unserer Gesellschaft zugenommen hat – und zwar bei beiden Geschlechtern (vgl. zum Beispiel die JACOBS Studie “Freunde fürs Leben” des Instituts für Demoskopie Allensbach). Einige Forscher führen dies auf die Abnahme  der traditionellen familiären Bindungen und veränderte Erwerbsbiographien zurück.

Was macht die Freundschaft zwischen Frauen besonders?

Es gibt spezifische Merkmale, die Frauenfreundschaften von Männerfreundschaften unterscheiden. Laut der oben genannten JACOBS-Studie sind das vor allem “ein ausgiebiger Austausch, wenn man sich sieht”, “offene Gespräche über das, was bedrückt oder beschäftigt” und “Gespräche über Beziehungsprobleme oder über die eigene Familie” (vgl. JACOBS Studie Berichtsband, S. 59). Frauen scheinen den Studienergebnissen zu Folge mehr Wert auf emotionale Nähe zu legen.

Auch die australische Palliativpflegerin Bronnie Ware führt in ihrem Buch “5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen” die Tatsache “den Kontakt zu den Freunden aufrecht zu erhalten” auf. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hätte Freundschaften eine so große Rolle gespielt, sagt Freundschaftsforscher Wolfgang Krüger.

Uns interessieren Ihre Erfahrungen mit dem Thema “Ziemlich beste Freundinnen”. Das kann eine kleine Geschichte, Anekdote oder ein Spruch sein. Ich mache gerne den Anfang. Auch als nicht (besonders) bibelfeste Autorin gehört Hohelied 2,2 zu meinen Favoriten: Wie eine Lilie unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Mädchen. 

Trauen Sie sich!

Fotos: pixabay, Public Domain

Mirjam Hübner
Mirjam Hübner
mirjam.huebner@online.de

Mirjam Hübner ist Diplom-Journalistin und Kommunikationstrainerin. Sie berät die Evangelischen Frauen in Württemberg in Fragen der Online-Kommunikation und der Pressearbeit. In ihrer Freizeit wandert und liest sie gerne – am liebsten mehrere Bücher gleichzeitig.

1 Kommentar
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    Michael Rothe
    Veröffentlicht um 20:50h, 11 Dezember Antworten

    Hallo Frau Hübner,

    Frauen scheinen es irgendwie einfacher zu haben “ziemlich beste Freundinnen” zu finden. Männer tun sich mit Freundschaften oft schwerer. Aber auch wir brauchen diese, wenn wir “Den Sinn des Lebens” erleben wollen.

    Mit einem Hoch auf die Freundschaft
    Michael Rothe

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